Entlang der Atlantikküste nach Süden …

Unsere erstes Ziel in Marokko war أصيلة(Assilah), eine alte von den Portugiesen erbaute Hafenstadt knapp 40 km von unserem Übernachtungsplatz entfernt. 2014 waren wir das letzte Mal hier und wunderten uns über die viele teilweise kunstvolle Graffiti an den Hauswänden der ansonsten weißgetünchten Altstadt. Inzwischen haben wir herausgefunden, dass hier jährlich im August ein Kunstfest stattfindet, bei dem sich afrikanische und internationale Schriftsteller und Maler ein Stelldichein geben. 5 weitere Festivals haben seit unserem letzten Besuch stattgefunden, da sollte es doch was Neues zu entdecken geben.

Zuerst aber fuhren wir auf den weiten Sandstrand vor dem Hafen, damit Merlin sich ordentlich austoben konnte. Anschließend gab es Frühstück in der Morgensonne für alle bei immerhin schon fast 20 Grad im Schatten. Der Parkplatz vor dem Eingang zur Kasbah, auf dem wir damals fast alleine waren, stand gerammelt voll mit Autos und Reisebussen. Ein freundlicher Parkwächter räumte aber für einen Obolus von umgerechnet 2€ ein Halteverbotsschild zur Seite und wies uns einen schattigen Platz an der Stadtmauer zu.

So konnte Merlin im Auto bleiben, während wir die Gassen erkundeten. Wie der volle Parkplatz schon vermuten lies, war die Altstadt voller spanischer und marrokanischer Reisegruppen. Die Tourismusexperten hatten das Potential der Stadt offenbar erkannt und erfolgreich vermarktet, mit allen positiven und negativen Konsequenzen. Überall wurde renoviert und frisch getüncht und an vielen Häusern standen Schilder „zu verkaufen“. Alles sah schöner und sauberer auf als vor 6 Jahren, aber nicht mehr so lebendig. Die alten Bewohner haben offenbar zum großen Teil die Altstadt verlassen und ihr alten Häuser gewinnbringend gegen eine Neubauwohnung in der Neustadt eingetauscht. So zogen wir weiter, nachdem wir uns im 3. Anlauf an einem Bankautomaten erfolgreich mit Bargeld versorgt hatten.

Nächstes Ziel العرائش(Larache), ebenfalls alte Hafenstadt an einer Flussmündung. Jahrhundertelang in wechselndem Besitz und berüchtigtes Piratennest. Wieder ging es erst einmal an den Strand am anderen Flussufer, damit Merlin ein bisschen Bewegung bekam und wir ihm den Trubel im Souk der Medina ersparen konnten. Endlich konnten wir mal wieder richtig eintauchen ins orientalische Leben, und das genossen wir sehr.


Unten am Hafen vor der Altstadt das Kontrastprogramm moderner orientalischer Wochenendgestaltung.

Für die Nacht hatten wir den bereits von 2 Reisen vertrauten

Platz in مولاي  بوسلهام (Moulay  Bousselham) ausgesucht, standen aber irritiert vor verschlossenem Tor, und kein Schild deutete darauf hin, dass hier mal ein komfortabler Übernachtungsplatz für Reisemobile existierte. Glücklicherweise wussten wir, dass es an der Lagune unterhalb der Stadt einen weiteren Stellplatz gibt, wo man uns dann auch Quartier gab. Wir hatten den Platz, der bei den Reisenden eigentlich beliebter ist, bisher gemieden, weil er direkt zwischen Lagune und Meer liegt und wir keine Lust auf Mückenattacken hatten.

Sonntag ist Ruhetag dachten wir uns und benutzten den nächsten Tag zum Ankommen und Faulenzen. Auch unser Draht zur Welt mußte neu organisiert werden, denn unsere 2 Jahre alte SIM-Karte von MarocTelekom wollte sich nicht mehr aktivieren lassen. Also mußte eine Neue her und entsprechend eingerichtet und mit Internetzugang versehen werden.

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