Alle Beiträge von Manfred Hoffmann

Straßenleben

Heute früh ging es nach einem gemütlichen Frühstück weiter Richtung Süden, denn die Ausläufer der spanischen Unwetter reichen bis weit südlich Casablanca und führen auch hier immer wieder zu Sturm und heftigem Regen. Dem wollen wir endlich entkommen! Die gut ausgebaute mautpflichtige  Autobahn erlaubt zwar schnelles Vorankommen, ist aber total langweilig zu fahren, und so beschlossen wir, zumindest einen Teil der Strecke auf der alten Landstraße zu fahren. Hier geht es lebendiger zu. Man begegnet Pferde- und Eselskarren, Obst- und Gemüsehändlern die ihre Waren am Straßenrand verkaufen und in den Ortschaften bleibt man gelegenlich fast in Straßenmärkten stecken. Die großen Städte Rabat, Mohammedia, Casablanca und Al Jadida umfährt man allerdings besser auf der Autobahn, wenn man überhaupt vorankommen will. Trotzdem waren wir knapp 9 Stunden unterwegs als wir unser Ziel nach 470km erreichten. Carola hatte einen kleinen Campingplatz am Fuß einer riesigen Sanddüne als Ziel ausgesucht. Die Ausstattung ist ziemlich minimalistisch und das ganze Camp inclusive seiner Bewohner wirkt , als wäre es aus der Hippiezeit übrig geblieben. Aber die Landschaft ist wirklich einmalig.

Wiedersehen mit Asilah

Als erstes Nachtquartier hatten wir uns ein Restaurant mit angeschlossenem Campingplatz, 70 km südlich von Tanger, ausgesucht. Mal wieder duschen, einen Tag ausruhen und abends bekocht werden , war unser Ziel. Der Platz liegt allerdings kaum 100m vom Meer entfernt, und so konnten wir, als der Sturm in der Nacht die Küste erreichte, wegen des Brandungslärms kaum schlafen.

Am nächsten Morgen hatte der Sturm sich gelegt, und so beschlossen wir, unseren Ruhetag für einen Ausflug ins nahegelegene Städtchen Asilah zu nutzen, das wir von früheren Reisen noch gut in Erinnerung hatten.  Die portugiesische Altstadt ist ein Touristenmagnet, denn die weißen Hauswände werden jährlich neu von Künstlern aus der ganzen Welt als Leinwände genutzt.

Wir nutzten den Ausflug auch gleich um bei MarocTelekom eine neue Mobilfunk SIM- Karte zu besorgen, denn das kostenlose EU- Roaming funktioniert hier nicht.

Rechtzeitig zum Fastenbrechen waren wir wieder beim Tahadart Camping und nutzten die Gelegenheit , uns noch einmal bekochen zu lassen. Das Restaurant hat wegen des Ramadan tagsüber geschlossen, öffnet aber nach Sonnenuntergang für ein paar Stunden und wird dann auch von vielen marokkanischen Familien zum Fastenbrechen besucht.

Von Kontinent zu Kontinent

Pünktlich um 9:00 Uhr, 1 Stunde vor dem offiziellen Abfahrtstermin, waren wir an der Fähre. Das hätten wir uns sparen können, denn in den nächsten 3 ½ Stunden passierte nichts, außer dass sich die Warteschlangen vor den Abfertigungsterminals langsam füllten. Wir hätten es eigentlich wissen müssen, denn so war es uns bisher jedes Mal ergangen. Die eigentliche Abfertigung ging dann recht zügig, allerdings dauerte es weitere 2 Stunden bis der letzte LKW es geschafft hatte, rückwärts in den Schiffsbauch hinein  zu manövrieren, und das Schiff endlich ablegen konnte.

90 Minuten dauert die Überfahrt und die marokkanische Grenzbehörde an Bord hatte gerade die letzten Pässe abgestempelt, als die Fähre in den Hafen von Tanger einlief. Wir hatten mit der Abfertigung bis zum letzten Moment gewartet, denn Schlange stehen auf einem Schiff bei kräftigem Wellengang ist kein Vergnügen. Immerhin hatten wir wieder festen Boden unter den Rädern bevor der Sturm die Straße von Gibraltar erreichte. Nach der obligatorischen Wartezeit beim Zoll durften wir den Hafen dann nach weiteren 30min verlassen.

Reiseplanung nach Wetterbericht

… heißt unsere neue Reisetaktik. Das nächste kleine Schönwettergebiet soll die südliche spanische Mittelmeerküste am Wochenende treffen. Also heißt es, den Freitag zu nutzen, um bis dorthin zu kommen und dann in den nächsten 2 Tagen bei besserem Wetter bis nach Algeciras zu fahren. Für Montag Abend gibt es wieder eine Sturmwarnung in der Straße von Gibraltar, da wollen wir dann hoffentlich vorher in Marokko angekommen sein. Geplant – getan! Bis Tarragona kamen wir am Freitag und wurden dort Samstag Morgen wie versprochen von der Sonne geweckt.

Kaffeepause bei Valencia
Kaffeepause bei Valencia

Bei Sonnenschein ging es Samstag bis in die Nähe von Murcia. Übernachtet haben wir in einem zum Wohnmobilstellplatz umgewidmeten Busdepot in Los Alcázares. (der angepeilte Campingplatz war wegen Überfüllung geschlossen! ) Auch Sonntag gab es wieder Sonnenschein. Zum Mittagessen gönnten wir uns einen Abstecher an den Strand von Torre del Mar und genossen noch einmal die Sonne.

Dann zogen wieder Wolken auf und wir erreichten Algeciras mit den ersten Regentropfen. Carlos legendäres Reisebüro hatte sogar am Sonntagabend noch geöffnet und so steht einer Überfahrt morgen Vormittag nichts mehr im Weg. Hauptsache das Wetter hält sich auch an die Vorhersage….

Anreise

Knapp 3000km sind es von unserem Heim bis zur Fähre nach Marokko in Südspanien. Bis jetzt haben wir immer die östliche Route über Bordeaux und Zentral-Spanien genommen. Wegen der aktuellen Unwetter in Spanien haben wir uns dieses Mal für die Westroute entlang des Mittelmeeres entschieden. Dienstag Mittag ging es endlich los- bei Kälte und Nieselregen. Die Ausläufer der Unwetter hatten inzwischen auch in Deutschland das Frühlingswetter vertrieben. Regen und Kälte begleiteten uns die nächsten 2 Tage, bis wir heute Morgen südlich von Lyon das erste Mal die Sonne sahen. Da uns aus Spanien weiterhin nur heftige Unwettermeldungen erreichten, beschlossen wir erst einmal eine Fahrpause einzulegen und machten einen Abstecher in die Camargue ins noch winterlich verschlafene Saintes-Maries-de-la-Mer. Mal sehen, ob der Wetterbericht morgen bessere Nachrichten für uns hat.

Reisefieber

Seit 2 Wochen laufen die Reisevorbereitungen. Die letzten Reparaturen am Wohnmobil sind erledigt und das Packen geht auch voran. Wir wollen dieses Mal unsere Fahrräder mitnehmen, und da wir nicht vorhaben immer auf Asphaltstrassen zu bleiben, waren zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich, um sicherzustellen, dass Fahrräder und Träger den verschärften Anforderungen standhalten. Wenn alles klappt, kann es am Wochenende losgehen…