Nur wenige hundert Meter von unserem Stellplatz entfernt liegt zwischen dem kleinen Wüstenort und den Sanddünen ein kleiner Oasengarten, vielleicht 1km lang und 150m breit. Eine alte Lehmmauer auf der Dünenseite soll ihn vor dem wandernden Sand schützen. Ein Kampf, der nur schwer zu gewinnen ist, denn die Sanddünen haben die Mauer bereits teilweise unter sich begraben und ihre Ausläufer verschütten Felder und Bewässerungsgräben.Trotzdem kann man hier noch beobachten, wie die Oasenwirtschaft seit Jahrhunderten funktioniert, denn der Foggara, der das Wasser tief unter den Sanddünen sammelt und in der Oase das Bewässerungssytem speist, funktioniert wie eh und je. Weit draußen in den Sanddünen sieht man, wie auf einer Perlenschnur aufgereiht, die brunnenartigen Schächte, die die Zugänge zu dem engen Tunnel bilden, in dem das Wasser in leichtem Gefälle gesammelt und herangeführt wird. Der Tunnel endet am Rande der Oase und das Wasser fließt in eine schmale Rinne, die sich durch die ganze Oase zieht. Alle 5-10m gibt es Abzweigungen in Seitengräben, die die Oase in kleine Parzellen aufteilen. Durch Verschließen der Seitengräben mit Lehm wird das Wasser gezielt für eine gewisse Zeit einzelnen Parzellen zugeteilt.Im Schatten der Dattelpalmen wird hier gepflanzt was man so braucht: Grünfutter für die Tiere, Getreide, Obst und Gemüse.
Ein Morgenspaziergang durch die schattigen Gärten gehört inzwischen zu unserem Tagesritual und Merlin genießt es, durch die Wasserrinne zu planschen.