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Die Reise endet, bevor sie richtig begonnen hat….

Nach vielen Überlegungen und Zweifeln, haben wir heute früh definitiv entschieden unsere Reise bereits nach knapp 500km abzubrechen und umzukehren.

Schon die Reisevorbereitungen waren durch Krankheit erschwert und verzögert, und vielleicht wollten wir auch nicht auf die Alarmsignale hören.

Kurz nach dem Aufbruch meldeten sich dann bei Manfred die Krankheitssymtome heftig zurück und zwangen uns zu einem Zwischenhalt, und heute früh fiel dann die Entscheidung umzukehren und erst einmal die Lage zu klären…

 

 

Tipps

Wer unsere Route genauer verfolgen will, kann sich die Karte unter „Reiseroute“ im Menü über das Symbol rechts oben auf der Karte in Google Maps öffnen und beliebig hinein zoomen.

Die blaue Linie entspricht exakt unseren aufgezeichneten GPS- Daten.

Abstecher zur Grotte Ifri n’Ammar

Eigentlich wollten wir nur mal kurz von der Strasse weg. Merlin brauchte mal wieder etwas Bewegung, und wir freuten uns auf einen Kaffee. Ein großes Schild an einer abzweigenden Schotterpiste wies auf eine 8km entfernte archäologische Fundstätte in einer Grotte hin, gute Gelegenheit für einen Stop, möglicherweise sogar mit Bildungsprogramm. 20min später standen wir kaum 5 km weiter auf einem Berggrad und stellten fest, dass sich die Kaffeepause wohl noch etwas verzögern würde, denn der Abstecher entpuppte sich langsam zu einer Herausforderung für Fahrzeug und Fahrer. Die Piste sah aus, als wäre hier irgendwann mal eine Planierraupe durch die Berge gefahren und hätte eine 2m breite Furche durch die Landschaft gezogen, keine Möglichkeit anzuhalten oder gar zu wenden.Also konnten wir nur weiterfahren. Dann sahen wir auf einem Geröllhang unterhalb einer Felswand, etwas abseits der Piste, die große Grotte und davor ein Zelt und eine schon etwas verblichene große Schautafel, die darauf hinwies, dass hier seit mehr als 20 Jahren in Kooperation mit der Deutschen Archäologischen Gesellschaft geforscht wird.
Als wir anhielten und ausstiegen, tauchten aus dem Zelt mehrere Männer auf, die von Merlin sogleich freudig begrüßt wurden. Als sie merkten, dass er friedlich ist, tauten sie schnell auf, und Merlin musste mal wieder zum Fotoshooting herhalten. Die Grotte war vollständig mit einem schweren Eisengitter versperrt und ist eigentlich nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, wovon auf dem Schild an der Hauptstrasse allerdings nichts zu lesen war. Extra für uns wurden jetzt aber massive Vorhängeschloss geöffnet,  und wir durften die Grotte betreten, aber auf keinen Fall fotografieren! Viel war für den archäologischen Laien auch nicht zu sehen. Etwa 6m tief hatte man sich in den Geröllboden der Grotte gegraben und wohl mehrere 15000 Jahre alte Gräber und Felsmalereien entdeckt, aber auch Werkzeuge,  die auf eine Besiedlung bereits vor mehr als 50000 Jahren hindeuten. Soviel zum Kulturteil.

Zurück am Auto stellten wir beim Sichten der Satellitenbilder von Google fest, dass wir schneller wieder auf befestigte Strassen stoßen würden, wenn wir der Piste einfach weiter folgten, anstatt umzukehren. Außerdem gefiel es uns hier, und eigentlich waren wir heute bereits genug gefahren. Also fuhren wir nur noch ein Stück weiter, um unsere Ruhe zu haben und einen geeigneten Platz abseits der Piste zu finden, wo wir den Durchgangsverkehr nicht blockierten, auch wenn hier nicht viel Verkehr zu erwarten war. Vor einer ziemlich steilen Furt fanden wir einen geeigneten Platz und verschoben das Problem, ob wir da überhaupt durchkommen, auf den nächsten Morgen. Beim Aussteigen empfing uns ein vertrauter Geruch, denn soweit man schaute, war der Boden bedeckt mit wildem Rucola! Nach einer ruhigen Nacht, gutem Frühstück und einem ausgiebigen Morgenspaziergang machten wir uns an die Durchquerung des zum Glück trockenen Flussbetts. Ein paar Ausbesserungsarbeiten der Piste waren nötig, dann klappte die Durchquerung problemlos, nur um uns ein paar 100m weiter auf das nächste Hinderniss treffen zu lassen. Dieses Mal mußte eine Kiesbank im Flussbett nachgearbeitet werden, damit wir unbeschädigt hinüberkamen. Auf diese Weise kann man einen halben Tag damit verbringen, 8 km voran zu kommen. Aber schließlich war es geschafft, und wir rollten wieder über glatten Alphalt. Der Rest unserer geplanten Etappe ans Mittelmeer sollte eigentlich kein Problem mehr sein, denn sie ging bis auf die letzten paar Kilometer nur noch entlang der Nationalstrasse 2. Die wird allerdings gerade auf einem Serpentinenabschnitt durch die Berge völlig erneuert, und so wurden wir immer wieder auf provisorischen, zum Teil abenteuerlichen Pisten um irgendwelche Brückenbaustellen herum geleitet. Endlich an unserem Ziel oberhalb eines kleinen Fischerhafens angekommen, wurden wir dann aber mit einem herrlichen Ausblick belohnt.