Angenehmes Hundeleben in Coronazeiten….

Ich habe mir ja immer mal gewünscht, dass Carola und Manfred an einem Platz länger ausharren, und scheinbar hören sie mal auf mich. Jedenfalls sind wir jetzt schon eine ganze Weile an einem Fleck, und wie ich mir dachte, hat das seine Vorteile. Anfangs gab es hier jede Menge Wassergräben zum Baden.Jetzt müssen wir dafür meist bis zum Fluß laufen. Ich könnte den Weg zum Fluss auch alleine laufen. Darf ich nicht, aber auf dem Rückweg kenne ich ein paar Abkürzungen zum Camp durch die Oasengärten, sodass ich schon ein paarmal vor den Beiden zurück war.

Mein Lieblingsweg führt allerdings direkt in den Hotelgarten in der Nähe. Dort gibt es angenehm kühlen feuchten Rasen im Schatten großer Palmen. Aber das Beste ist der Manager des Hotels, der mich immer fragt, was ich essen möchte. Mal bringt er mir Fleischreste, mal fragt er, ob ich Milch möchte. Und gestern bekam ich eine ganze Dose besten Fisch serviert, nachdem Carola sagte, dass ich den gerne mag.

Die Hitze wird mir auch erträglich gemacht, indem ein nasses Handtuch in meiner Nähe aufgehängt wird oder direkt auf mich gelegt wird.

Bisher kann ich mich also nicht beschweren.

Ein Gedanke zu „Angenehmes Hundeleben in Coronazeiten….

  1. Moin, Ihr Drei,

    es ist schon verrückt: einerseits sind Merlins Überlegungen durchaus nachvollziehbar. Mal eine längere Zeit an einem Ort verweilend, erschließen sich oft ganz ungewöhnliche, interessante, oft wirklich bereichernde Perspektiven.

    Andererseits trüben Aufenthalte, die nicht frei gewählt, sondern erzwungen sind, meist die Genußmöglichkeiten derselben.

    Damit meine ich natürlich – wie kann es anders sein – eine Genußeintrübung durch eine eingeschränkte Versorgungslage – nein, nein, nein, nicht mit Toilettenpapier – sondern mit gutem Wein und Käse … 

    Allerdings müsste die Versorgungslage – zumindes bezüglich Wein – schon ausgezeichnet sein, um die eingeschränkte Bewegungsfreiheit und die damit verbundene Ungewißheit über den Fortgang der Dinge wegtrinken zu können.

    Last but not least wäre ’ne (eigene) Leber in Bestkondition von Vorteil.

    Ich kann mich bei meinen Reiseunternehmungen eigentlich nur an einen einzigen Zwangsaufenthalt erinnern, der mehrere Wochen andauerte. Mein Zweitpass mit dem Visa ging auf dem Wege nach Lomé / Togo vermutlich aufgrund eines Poststreiks in Lagos / Nigeria verloren. Dadurch war mein Rückweg über offiziell zulässige Wege durch die Sahara versperrt. Durch den Polisario-Marokko-Konflikt war seinerzeit der westliche Transsahara-Weg versperrt, die östlichen Wege durch die Kriege im Tschad und im Sudan.

    Ich mache es kurz: meine Leber war damals noch völlig i.O. Es war der schönste Teil meiner halbjährigen Reise.

    Die Franzosen als ehemalige Kolonialmacht haben ihre Trink- und Essgewohnheiten nach Lomé exportiert – mitsamt nachhaltigen Versorgungsstrukturen.

    Und auf nette, interessante Leute stieß man in Lomé meist automatisch. Mit Sibylle und Niggi, die ich dort kennenlernte, bin ich heute noch befreundet (sie haben übrigens ihr WoMo in Tansania „geparkt“ und machen nun Corona-Ferien in der heimischen Schweiz – allerdings auch nicht ganz frei von Corona-Problemen).

    Nun, vielleicht war ich damals (1979/1980) noch etwas unbekümmerter als heute. Heute brauch ich einen klaren Plan bzw. eine klare Perspektive und bin nicht gerade glücklich, wenn der Plan nicht funktioniert oder sich die Perspektive nicht abzeichnet.

    Wie sagte bereits Schiller (leicht abgewandelt):

    Gefährlich ist’s den Leu zu wecken
    verderblich ist des Tigers Zahn
    doch der schrecklichste der Schrecken
    ist der Mensch so ohne Plan

    Immerhin seid Ihr wegen den Ausgangsbeschränkungen in Marokko recht ordentlich vor Corona geschützt, scheint mir. Und offenbar habt Ihr nette Leute um Euch versammelt. Eigentlich beste Voraussetzungen für ein – im positivem Sinne – unvergessliches Erlebnis, für die sich auch irgendwann Eure Enkelkinder interessieren werden!

    Na ja und ob es sich hier in Deutschland in Zeiten von Corona viel besser leben läßt? Kontaktbeschränkungen, Abstandsregelungen, Schutzmaskenwirrwarr, Versorgungsengpässe (Gummiband ist das neue Klopapier), Reiseverbote, steigende Arbeitslosenzahlen, Zukunftsängste, Situation von Älteren insbesondere in Altenheimen, der Shutdown, die wirtschaftlichen Folgen, der Shutdown-Exit und der ganze Rest bis hin zu den an Drosten gerichteten Morddrohungen werden ohne Unterbrechung in den Medien thematisiert und hinterlassen Spuren, nicht nur im Gemüt der Menschen…

    Wären da nicht Trump und Bolsenaro – man könnte depressiv werden…

    Ich habe das Gefühl, dass Merlin schon die beste Einstellung zu dem ganzen gefunden hat. Sein durch und durch italienisch anmutendes Dolce-Vita-Lebensgefühl ist wohl seinen seinerzeitigen Kontakten zur kalabrischen Ndrangheta zu verdanken?

    Wir wünschen Euch, dass es Euch in Marokko weiterhin gelingt, das beste aus der Situation zu machen. Vielleicht gelingt uns das hier in D auch. Sicher ist das nicht: hier in D wird uns vielleicht bald die zweite Covid-19-Welle beschäftigen. 

    Falls Ihr Wein und Käse braucht: Gebt Eure Koordinaten durch, wir schauen dann, ob wir das „Carepaket“ als „Luftfracht“ punktgenau abwerfen können. Ein Flugzeug zu chartern dürfte eigentlich zur Zeit das geringste Problem sein. Möglicherweise kann man für 1 Euro bald, wenn nicht gar Lufthansa, so doch Condor kaufen. Und Kerosin wird es vielleicht auch bald umsonst geben….

    Viele Grüße besonders auch von Gabriele

    Klaus-Peter   

     

     

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