Der Wetterbericht wurde immer bedrohlicher: schwere Unwetterwarnungen für den Nordwesten Spaniens drohten für die Nacht mit heftigem Schneefall und Temperaturen bis -7 Grad. Im Schnee stecken zu bleiben war nicht das, was wir uns von dieser Reise versprochen hatten. Also hieß es, den Rest des Tages zu nutzen, um so weit wie möglich Richtung Süden voranzukommen. Knapp 300km weiter südlich zwischen Plasentia und Valladolid hielten wir für die Nacht auf einem kommunalen Womostellplatz in Dueñas. Die Nacht war ziemlich laut, da der Platz nahe der Autobahn lag und offenbar viele LKWs beschlossen hatten, die Nacht einfach durchzufahren. Aber der Schnee holte uns während der Nacht nicht ein.
Auch bei der Weiterfahrt am nächsten Morgen blieb es bei düsteren Wolken und vereinzelten Schneeflocken. Irgendwann kurz nach unserer Frühstückspause war die Autobahn plötzlich gesperrt und wir irrten auf schmalen Wegen durch eine idyllische Berglandschaft und winzige Dörfer, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein schien, bis wir wieder zurück auf die Autobahn fanden.
Offenbar hatte der Schnee diese Verzögerung ausgenutzt, um uns einzuholen, denn der Schneefall wurde stärker, dann heftig, und nach einer Viertelstunde fuhren wir durch verschneite Olivenplantagen und Korkwälder!
Die Autobahn war inzwischen wie leergefegt. Auf solch ein Wetter ist hier offenbar niemand vorbereitet. Glücklicherweise ist unser Womo mit Winterreifen ausgerüstet, und so fuhren wir vorsichtig weiter.
300km weiter, kurz vor Cáceres, ging es hinunter von der Hochebene, und mit jedem Höhenmeter abwärts stieg das Thermometer. Sogar die Sonne zeigte sich wieder. Da der Wetterbericht für Cáceres 2 Tage blauen Himmel und Sonnenschein versprach, beschlossen wir hier erst einmal eine Reisepause einzulegen. Am Stadtrand fanden wir einen komfortablen Wohnmobil-Campingplatz, auf dem wir uns häuslich einrichteten.