Mina la Jayona

Bei der Suche nach weiteren Schienenradwegen stießen wir, etwa 50 km nördlich des letzten Radweges, an der Grenze zwischen Andalusien und Extremadura auf die Via Verde Mina la Jayona und auf die Mine, der sie ihren Namen verdankt. Bilder der Mine im Internet machten uns neugierig, und als wir zudem feststellten, dass geführte Besichtigungen möglich sind, fuhren wir erst einmal direkt dorthin.

Am frühen Nachmittag erreichten wir die Mine und standen vor verschlossenem Tor. Ein Hinweisschild informierte darüber, dass Führungen nur Vormittags und nur bei vorheriger Anmeldung stattfinden. Glücklicherweise hatten wir noch ein Alternativziel ganz in der Nähe: ein einsames Kirchlein in den Bergen mit außergewöhnlichen Freskomalereien. Dort angekommen, standen wir wieder vor verschlossenen Türen: Besichtigung nur vormittags!

Immerhin fanden wir hier einen ruhigen schattigen Platz und beschlossen bis zum nächsten Morgen zu bleiben. Die Zeit nutzte ich, um zu versuchen, uns bei der Mine für eine Führung am nächsten Morgen anzumelden. Es gab sogar ein modernes elektronisches Buchungssystem im Internet, aber auf Auslandsbuchungen war man nicht vorbereitet, und so gab ich nach 3 Versuchen auf, und wir beschlossen, es auf gut Glück zu versuchen. Am nächsten Morgen hatten wir Glück und konnten uns einer kleiner Gruppe anschließen.

Wir bekamen Schutzhelme verpasst, und los ging es. Leider sprach der Guide nur Spanisch, und so verstanden wir wenig von dem, was er erzählte. Aber auch so war es ein tolles Erlebnis.

Bereits die Römer haben hier schon Erz im Tagebau abgebaut. Anfang des 20. Jahrhundert gruben sich hier bis zu 500 Bergleute tief in den Berg hinein. Seit 1925 ruht die Mine, und die Natur hat das feucht-kühle Klima in den karstigen Spalten genutzt, um eine für die Gegend ungewöhnliche Flora und Fauna anzusiedeln. Ein Traumrevier für Biologen und Mineralogen.

2 Stunden ging es immer tiefer hinein, mal bei Tageslicht in den offenen Spalten, mal auch durch schmale Tunnel, die sich dann zu großen Höhlen öffneten.

Ob das alles von Menschen ausgehöhlt wurde, oder ob die Natur daran mitgewirkt hat, blieb uns unklar. Nachzulesen war nur, dass in den Jahren 1900 bis 1921 hier insgesamt 270.000 to Erz geschürft wurden.

Die 10km in den nächsten Ort wurde das Erz, so erfuhren wir, mit einer Drahtseilbahn transportiert. Erst von dort ging es per Eisenbahn weiter.

Hier in Fuente del Arco am Bahnhof fanden wir dann auch, neben der noch aktiven Bahnlinie, den Beginn der Trasse der alten Bergbau-Schmalspurbahn, deren erster Abschnitt heute die Via Verde Mina la Jayona bildet.

1 thought on “Mina la Jayona

  1. Die Bergwerks-/Höhlenbilder sind sehr beeindruckend. Das Ganze eirkt ja toll erschlossen. Ich wünsche euch noch weitere so schöne Eindrücke!

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