Abschied von Spanien

Ich glaube, ich muss mal ein bisschen aufholen mit den Berichten, sonst komme ich nicht mehr hinterher. Deshalb folgt hier eine Kurzfassung unserer letzten drei Tage in Spanien, bevor es in Portugal weitergeht.

Von der Radtour auf dem Via Verde La Jayona waren wir relativ früh zurück und fuhren deshalb noch am selben Tag weiter nach Llereña. Dort gibt es am Ortsrand einen kostenlosen kommunalen Stellplatz für Wohnmobile mit Strom, Wasser und WC-Entsorgungsmöglichkeit. Nachdem das Auto versorgt war, schnappten wir unsere Räder und machten eine Rundtour durch den netten Ort. Jetzt gegen Abend wurde es richtig lebendig auf dem zentralen Platz, und wir genossen es, bei einem Glas Wein dem Trubel zuzusehen …und zuzuhören! Die Spanier (besonders die spanischen Frauen) lieben es, lautstark und hemmungslos zu palavern, für uns immer noch gewöhnungsbedürftig. Erst lange nach Sonnenuntergang zog es uns zurück Richtung Auto oder eher Richtung Bett!

Eine Aufgabe hatten wir in Spanien noch zu erledigen, denn die teilweise kalten Nächte hatten an unseren Gasvorräten gezehrt, und der einzige uns bekannte Platz um deutsche Gasflaschen zu füllen, war eine Gastankstelle in Ayamonte ganz im Süden, ein paar Kilometer vor der portugiesischen Grenze. Also mussten wir wieder zurück an die Costa de la Luz, die wir vor 3 Wochen verlassen hatten.

Natürlich stand wieder ein Wochenende vor der Tür, was bedeutete, dass wir nur begrenzt Zeit hatten, die Gastankstelle zu erreichen, wenn wir nicht bis Montag in Spanien bleiben wollten.

Also ging es am nächsten Morgen los, quer durch die Sierra Morena bis zu der uns von unseren Marokkoreisen wohlbekannten Autovia de la Plata von Merida nach Sevilla. Ein Stück weit folgten wir der Autobahn nach Süden, bis wir in Santa Olalla del Cala in Richtung Südwesten abbogen. Irgendwie sehnten wir uns mal wieder nach einer heißen Dusche, und fanden sie auf einem einsamen Campingplatz mitten in einem Wald von Esskastanienbäumen, ein merkwürdiger Ort für einen Campingplatz, denn der Boden lag noch voller stacheliger Schalen der herabgefallenen Kastanien. Kein Platz zum Barfußlaufen! Abends machten wir noch ein kurzer Ausflug per Fahrrad in den nächsten Ort, der aber noch winterlich verlassen wirkte.

Kein Wunder, hier auf über 800 m Höhe war es noch recht kühl, und am nächsten Morgen waren wir froh eine Heizung im Auto zu haben. Ohne Frühstück brachen wir auf, raus aus den Bergen in wärmere Gegenden. An einer verlassenen Straßenbrücke über den Rio Odiel, einem Nebenfluss des Rio Tinto, fanden wir einen sonnigen Platz für ein verdientes Frühstück.

Die Flüsse, die in dieser Region aus den Bergen herabkommen, sind eigentlich nicht als solche zu bezeichnen, denn sie führen kein reines Wasser, sondern ein undefiniertes chemisches Gemisch. Vom Berühren wird dringend abgeraten! Ursache sind die vielen,seit Jahrhunderten betriebenen Erzminen in der Region, aus deren Abraum noch heute Mineralien ausgeschwemmt werden, die die Flüsse bunt färben und jegliches Leben darin unmöglich machen.

Nach dem Frühstück fuhren wir zügig weiter hinunter nach Huelva und von dort an die portugiesische Grenze. Direkt am Ostufer des Rio Guadiana, der die Grenze zu Portugal bildet, liegt der Grenzort Ayamonte, unser Ziel. In einem namenlosen Industriegebiet fanden wir die Gastankstelle, wo unsere Gasflaschen problemlos gefüllt wurden. Einen passenden Adapter für deutsche Gasflaschen hatte der Tankwart griffbereit und füllte ohne zu zögern 27,22 Liter Propangas in unser 11kg Gasflasche. Mir war beim Zuschauen etwas mulmig, aber er machte das offensichtlich nicht zum ersten Mal.

Da die Gegend nicht sehr einladend war, fuhren wir, nachdem das Pflichtprogramm erledigt war, ein paar Kilometer zurück zum kleinen Fischerort El

Der freundliche Parkwächter am Hafen erlaubte uns, direkt zwischen Strand und Hafeneinfahrt bis zum nächsten Morgen zu parken. Das bot uns Gelegenheit durch den kleinen, um diese Jahreszeit noch sehr ruhigen Ort zu schlendern, in einem der wenigen schon geöffneten Lokale Mittag zu essen und den Rest des Tages zu faulenzen. Am nächsten Morgen wollten wir Spanien verlassen, denn wir hatten für den Nachmittag eine Verabredung in Silves, der ehemaligen maurischen Hauptstadt der Algarve.