Entlang der Küste nach Sagres

Bewacht von zwei Störchen haben wir gut geschlafen zwischen Aldi und Friedhof, aber für ein Sonntagsfrühstück war der Platz nicht so geeignet.

Ein paar Kilometer weiter ins Land fanden wir abseits der Strasse an einem Bach ein schönes Plätzchen. Dank Feinkost-Aldi waren wir bestens versorgt mit Brot, Käse, Eiern und frischgepresstem Orangensaft, und so stand einem Sonntagsfrühstück im Grünen nichts mehr im Wege. Die hügelige Gegend wird offenbar gerne von Mountainbikern und Endurofahrern als Trainingsgelände genutzt. Heute früh war es aber ruhig. Nur zwei Mountainbiker sorgten für unsere Unterhaltung und tauchten ab und zu an den unmöglichsten Stellen auf.

Gut vorbereitet auf den Tag machten wir uns anschließend auf den Weg, die Buchten und Strände der südlichen Steilküste bis zum Kap zu erkunden, zumindest soweit sie mit dem Auto erreichbar waren.

Am ersten Strand, den wir erreichten, gab es sogar ein geöffnetes und gut besuchtes Café. Von dort ging es  auf einer abenteuerlichen Piste hinauf zu den Ruinen einer alten Festung mit einem wunderbaren Blick auf die benachbarten Buchten und Strände.

Die Idee jede Bucht zu besuchen gaben wir schnell auf, denn es führten meist nur lange und steile Stichstrassen hinunter ans Wasser. Eine direkte Verbindung der Buchten gab es wegen der steilen Felsen nur selten. Da konnte es sein, dass man mehrere Kilometer unterwegs war, um die nächste Bucht zu erreichen, obwohl eigentlich nur ein paar hundert Meter dazwischen lagen.

Aus Platzmangel gab es entsprechend nur wenige Ortschaften am Wasser, und deren enge Strassen waren nicht für größere Autos gebaut. Die meisten Orte lagen deshalb ein paar Kilometer landeinwärts.

Sich an irgendeinem der vielen Strände ungeplant zu begegnen, ist ziemlich unwahrscheinlich. Trotzdem standen wir am Praia da Ingrina plötzlich unseren Freunden gegenüber, die aus der anderen Richtung kommend, genau wie wir hier angehalten hatten. So ergab es sich, dass wir länger blieben als  geplant.

Als die beiden aufbrachen, beschlossen wir kurzerhand hier zu übernachten. Mit der Abenddämmerung wurde es schnell ruhig. Die Tagesbesucher fuhren nach Hause, und auch die meisten Camper verschwanden.

Ob die kuriose mobile Sauna auf dem Parkplatz am Strassenrand noch angeheizt wurde, wissen wir nicht. Am nächsten Morgen war sie wie eine Fata Morgana verschwunden.