Alle Beiträge von Manfred Hoffmann

3000km geschafft !!!

Wir sind heute Nachmittag nach 4 Tagen Fahrt und knapp 3000 zurückgelegten Kilometern heil und gesund in Algeciras angekommen. Vom Frühlingsanfang mit 18 Grad in Deutschland über Sturm und Schneeregen bei 2 Grad in Frankreich bis zu 27 Grad und blauem Himmel im Süden Spaniens war alles dabei. Unser Auto hat sich aber tapfer und ohne Murren durch alle Klimazonen gekämpft und selbst Merlin hat sich tapfer und geduldig geschlagen.

Zur Belohnung ging es deshalb am Nachmittag noch einmal hinauf in die Berge vor der Stadt, wo Merlin mal das Sagen hatte. Unsere Fährtickets für morgen vormittag hatten wir ja im bewährten Reisebüro in Algeciras erstanden. Die ausgefüllten Einfuhrpapiere für unser Auto gab es wieder als Service gleich dazu. So konnten wir in Ruhe den Nachmittag genießen und im Sonnenuntergang bei tollem Blick auf den Hafen und den hinter der Bucht liegenden Felsen von Gibraltar wieder hinunterrollen zu unserem Übernachtungsplatz auf dem Lidl-Parkplatz neben dem Reisebüro, wo sich inzwischen bestmmt 30 weitere Wohnmobile versammelt hatten, die vermutlich in die gleiche Richtung wollen wie wir.

Good bye Europa – مَرْحَبًا Afrika

Um kurz vor 7 klingelt der Wecker und das soll Urlaub sein? Aber Merlin will noch einen ordentlichen Morgenspaziergang machen, denn nachher muß er 2 Stunden im Auto bleiben, während wir auf der Fähre sind. Bis zum Fährhafen sind es nur ein paar Kilometer und so stehen wir um kurz nach 8 Uhr vor dem noch geschlossenen Reedereiterminal. 3 Reedereien teilen sich derzeit die Strecke Algeciras- Tanger Med, jede im 3 Stundentakt, sodaß im Prinzip jede Stunde ein Schiff abfährt. Unsere Reederei war um 9 Uhr dran, und es dauerte auch nicht lange, bis wir die spanischen Grenzkontrollen hinter uns hatten und es mit der Einschiffung losging.

Da so früh am Morgen noch nicht viel Betrieb war, ging es sehr zügig, und das Schiff blieb weitgehend leer. Auf dieser Strecke werden die Einreiseformalitäten bereits an Bord erledigt, was dann auch mangels Masse sehr zügig passierte, und so hatten wir Zeit, die Überfahrt bei Sonnenschein und ruhiger See zu genießen.

Tanger Med ist ein neuer Fähr- und Containerhafen etwa 50 km außerhalb von Tanger, mit direktem Autobahnanschluss Richtung Süden. Man erspart sich so das Chaos an der Grenze in Ceuta und die Millionenstadt Tanger. Der Hafen ist riesig und wir dachten schon es gibt überhaupt keine Zollkontrolle, aber gefühlte 2 Kilometer nachdem wir aus dem Bauch des Schiffs entkommen waren, gab es dann doch einen Kontrollpunkt.

Hier wollte man dann doch die vom Reisebüro vorbereiteten Einfuhrpapiere für das Auto sehen. Während wir auf unsere Papiere warteten, konnten wir zusehen, wie um uns herum völlig überladene Autos heimreisender Marokkaner ausgepackt und kontrolliert wurden. Uns gab man nach gebührender Wartezeit von ca. 10 Minuten unsere Papiere zurück, und ließ uns völlig unkontrolliert passieren.

Auf gebührenpflichtiger moderner Autobahn ging es dann zügig unter weiträumiger Umgehung von Tanger Richtung Südwesten nach Moulay Busselham, wo wir an bereits von unserer letzten Reise bekannter Stelle unser erstes Quartier aufschlugen.

Das war auch bitter nötig, denn kaum auf afrikanischem Boden fiel die Fahrzeuglüftung und damit auch die Klimaanlage komplett aus und das bei Außentemperaturen, die sich mittags auf 30 Grad steigerten.

Da das nicht die erste Panne auf dieser Reise war, habe ich beschlossen, jetzt eine neue Rubrik „Pannenreport“ zu beginnen!

Pannenreport 1

Es fing damit an, dass am 2. Reisetag vor dem Küchenblock eine kleine Pfütze auftauchte – weggewischt und nichts dabei gedacht. Am nächsten Morgen war wieder eine da, aber niemand hatte mit Wasser gepanscht. Also schnell mal die unterste Schublade ausgebaut und unter dem Küchenblock  nachgesehen, und tatsächlich gab es dort neben dem Staub von etlichen Reisen eine ansehnliche Pfütze. Beim Abtasten der Wasser- und Abflußleitung war schnell klar, dass hier irgendwo die Ursache liegen musste. Abfluss der Spüle undicht, oder etwa Frostschaden an der Wasserleitung? Dabei hatte ich doch zeitig vor dem ersten Frost das Wasser abgelassen und die Pumpe trocken laufen lassen bis wirklich alles raus war…..
Da half nichts, alle Schubladen mussten jetzt raus, damit ich an die Leitungen herankam. Mit der Taschenlampe halb im Schrank war schnell klar, dass die undichte Stelle an der Wasserleitung direkt unterhalb des Wasserhahn liegen musste. Na prima, Wasserhahn ausbauen hatten wir schon mal im WoMo-Bad und das war selbst mit dem damals extra gebastelten Spezialwerkzeug eine Strafarbeit. Aber noch waren wir in Frankreich und Ersatzteilbeschaffung möglich, denn einen Ersatzwasserhahn hatten wir nicht eingepackt!

Bei der näheren Inspektion des Tatorts fiel mir dann auf, dass die beiden Wasseranschlüsse ungleich lang aus der Wasserhahnverschraubung herausstanden. War eine Leitung trotz mechanischer Verriegelung aus dem Wasserhahn herausgedrückt worden? Dann ist wahrscheinlich die Verriegelung herausgebrochen und ein neuer Wasserhahn fällig. Aber vielleicht hält die Verriegelung ja auch noch. Also vorsichtig die Leitung in den Wasserhahn zurückgedrückt und tatsächlich rastete sie fühlbar ein. Also alles abgetrocknet und Wasserhahn aufgedreht und siehe da, es schien wieder dicht zu sein. Bleibt nur die Frage, ob die Verriegelung die Reise über noch hält…….

Fazit: Zukünftig wird die Pumpe abgeschaltet und alle Wasserhähne bleiben über Winter aufgedreht!!!

Immerhin konnten wir die Reise nach dieser kurzen Aufregung weiter fortsetzen – ein bisschen Nervenkitzel gehört dazu. Und wie sich bald zeigte, war dies nicht die letzte Panne, sonst hätte ich diese Rubrik nicht begonnen!

Pannenreport 2

Der Wasserhahn blieb weiterhin dicht, aber als wir in Algeciras morgens Richtung Fähre aufbrechen wollten, hatte sich diesmal auf dem Asphalt unter dem Auto eine ansehnliche Pfütze gebildet. Der Ursprung war auf dem leicht abschüssigen Asphalt klar zu erkennen, und so genügte ein kurzer Blick unters Auto, um festzustellen, dass die Zuleitung vom Waschbecken in den Abwassertank frei herunterbaumelte und am Tank auch kein Anschlussstutzen mehr zu sehen war. Offenbar war der Anschlussstutzen abgerissen. Das war uns bei der Abflussleitung von der Küchenspüle doch schon mal passiert! Damals war der Stutzen am Einschraubgewinde glatt abgebrochen und wir vermuteten, dass bei der Montage sicher kein Drehmomentschlüssel zum Einsatz gekommen war. Einen Ersatzstutzen hatten wir nach der damaligen Erfahrung noch in verschiedenen Größen eingepackt, und so nahmen wir das Malheur gelassen und beschlossen die Reparatur zu einem passenden späteren Zeitpunkt nachzuholen, denn die Fähre wartet sicher nicht auf uns….

Ferien auf dem Bauernhof

Genauso fühlt man sich auf unserem aktuellen Platz in Moulay Bousselham! Um uns herum stehen in einem etwas verwilderten parkartigen Gelände unter Eukalyptusbäumen mehrere Wohnmobile und Geländewagen, meist Franzosen, aber auch etliche Deutsche. Dazwischen laufen Hühner, Gänse, Perlhühner, ein paar Katzen, diverse Schafe und eine Kuh samt Kälbchen herum. Insbesondere die Hühner sind ziemlich aufdringlich bei ihrer Futtersuche und schrecken auch nicht davor zurück ins Auto zu klettern, wenn es dort etwas Fressbares zu finden gibt!

Zudem hört sich das Federvieh offenbar gern reden, denn das Gegacker und Gekrähe geht von früh bis spät, ohne Unterlaß.

Pannenreport 3

Kurz nachdem wir von der Fähre herunter waren, das Thermometer kletterte langsam über die 25 Grad Marke, stellten wir fest, dass die Klimaanlage streikte und der Lüfter sich in keiner Schalterstellung mehr rühren wollte. Auf dem nächsten Parkplatz wurden alle Sicherungen überprüft, aber es war kein Fehler zu finden. Ausgerechnet jetzt, gut 150km vor unserem ersten Reiseziel, genau zur heißesten Tageszeit. Aber hier in der prallen Sonne weiter nach dem Fehler zu suchen machte auch keinen Sinn. Also hieß es: alle Fenster auf und durch!Am nächsten Vormittag nach einem Spaziergang durch den Ort zum Strand mit Frühstück im Café ging es dann an die Fehlersuche. Also erst einmal im Internet recherchiert – na prima, da wimmelte es nur so von entsprechenden Fehlerberichten und jedesmal war offenbar was anderes Schuld, der Schalter verschmort, der Vorwiderstand durchgebrannt oder gar der Lüftermotor kaputt!

Das ließ ja nicht gerade Euphorie aufkommen. Also erst einmal klären, wie man an die möglicherweise defekten Teile herankommt. Den Schalter auszubauen schien der komplizierteste Fall zu sein, also erst einmal die anderen Möglichkeiten prüfen. 

An den Vorwiderstand war am Einfachsten heranzukommen, ein Campnachbar hatte glücklicherweise eine Prüflampe dabei (nächstes Mal auch mit einpacken!), und so konnte der Vorwiderstand schnell als Ursache ausgeschlossen werden.

Als nächstes Stecker am Lüfter abgezogen und Spannung geprüft: die 12 Volt waren da und Masse auch – also war der Lüftermotor schuld. 

Ich sah uns schon in der nächsten größeren Stadt eine Fiatwerkstatt suchen und auf ein Ersatzteil hoffen. Aber vorher konnte ich mir den Schaden auch erst einmal genauer ansehen, also raus damit. 15 Minuten später hatte ich das Ding in der Hand, ziemlich verstaubt, aber sonst nicht auffällig, nur der Kommutator sah etwas verschmort oder verdreckt aus. Als letzte Chance wurde der Kommutator mit Schleifpapier gereinigt und die Kohlebürsten auf Gängigkeit geprüft – und siehe da, eine Kohlebürste saß fest, ließ sich aber mit etwas Gefummel lösen und wieder gängig machen. Jetzt wurde es spannend, also schnell wieder angeschlossen und siehe da, er lief wieder! Also noch einmal Glück gehabt! Jetzt hieß es nur noch alles wieder zusammenbauen, und dann gleich auch noch den abgebrochenen Anschlussstutzen am Abwassertank auswechseln und der Tag war gerettet!

Manchmal lohnt es sich doch etwas genauer hinzuschauen, bevor man so einen defekten Elektromotor austauscht und der lästige Umweg in die nächste Stadt blieb uns so auch erspart. ( Um Rabat und Casablanca wollten wir Merlin zuliebe nämlich einen weiten Bogen machen.)

Safi und die Straße der Ölsardinen

Nachdem wir uns 2 Tage in Moulay Bousselham erholt hatten, und das Auto wieder fit war, zog es uns weiter nach Süden. Die Großstädte und das Hauptindustriegebiet Marokkos rund um Casablanca wollten wir schnell hinter uns lassen, und so fuhren wir auf der neuen Autobahn drum herum. Der letzte neue Autobahnabschnitt endete bei Safi. So beschlossen wir, hier für eine Nacht zu bleiben und erst am nächsten Tag nach Essaouira weiterzufahren. Safi hat zwar etwa 500.000 Einwohner und ist eine große Hafenstadt, Zentrum der Salpeterindustrie und weltweit der zweitgrößte Exporthafen für Ölsardinen, wirkt aber im Zentrum mit der gut erhaltenen ummauerten portugiesischen Altstadt eher kleinstädtisch. Da unser Campingplatz nur 2 km von der alten Stadtmauer entfernt war, machten wir uns abends noch einmal zu Fuß auf den Weg, die Altstadt zu erkunden.
Merlin war froh im Auto bleiben zu dürfen, und wir freuten uns mal wieder das orientalische Leben in den schmalen Gassen genießen zu können. Nach einem leckeren Abendessen (keine Sardinen!) gönnten wir uns dann den Luxus eines Taxis. Für umgerechnet 1,20 Euro wurden wir den steilen Berg hinauf zurück zu unserem Stellplatz chauffiert.

Bevor es am nächsten Tag weiter Richtung Essaouira ging, hielten wir noch einmal an der Stadtmauer, um uns auf einem Hügel einen alten Stadtteil anzuschauen, in dem noch viele Töpferfamilien das traditionelle Handwerk ausüben und viele alte, mit Ginsterreisig beheizte Brennöfen betrieben werden.

Wir hatten Glück und trafen einen netten Töpfer, der uns die Öfen seiner Familie zeigte und erklärte, wie sie betrieben werden. Obwohl hier in Safi, wie in den meisten Städten, am Sonntag nicht gearbeitet wird ( Ausnahme sind die heiligen Städte Fès und und Meknès in denen, wie oft auch auf dem Lande, noch der Freitag als offizieller Ruhetag gilt), fanden wir sogar einen Ofen, der gerade beheizt wurde.

Dann ging es raus aus der Stadt, die Küste entlang nach Süden. Hier reiht sich die Küste entlang eine Konservenfabrik an die andere, weshalb diese Strasse auch „Straße der Ölsardinen“ genannt wird.

So mussten wir ein ganzes Stück fahren, bis Merlin endlich zu seinem Recht kam und wir in Souira Qdima, einem um diese Jahreszeit noch im Winterschlaf befindlichen kleinen Badeort,am Strand anhielten. Seit gestern hatte der Wind aufgefrischt, und es war richtig kühl geworden. Merlin genoss das Wetter jedoch, und tobte im Sand mit den einheimischen Hunden herum, während sich die Wohnmobilisten, die sich in erstaunlich großer Zahl hier eingefunden hatten vor dem kalten Wind und dem aufgepeitschten Sand in ihre Fahrzeuge geflüchtet waren.

In Moulay Bouzarqtoune machten wir noch einmal Pause und schauten den Wind- und Kitesurfern zu, die den Sturm und die hohen Wellen offensichtlich genossen. Inzwischen war es spät geworden, und so beschlossen wir, nicht mehr nach Essaouira zu fahren, sondern kurz vorher auf einem Campingplatz die Nacht zu verbringen und die heißen Duschen zu nutzen, um uns den Sand und das Salz aus den Haaren zu waschen.

Ein Wiedersehen mit Essaouira

Im November 2011 waren wir das letzte Mal hier, trotzdem ist die Stadt vertraut, als wäre es gestern gewesen. Carola steuert zielsicher den kleinen Platz des ehemaligen Getreidemarktes an, auf dem wir schon manchen Kaffee getrunken haben. Hier gönnen wir uns erst einmal ein schönes Frühstück, denn wir sind heute morgen nach dem Aufstehen sofort losgefahren, um das langsame Erwachen der Stadt zu erleben.
Merlin bewacht währenddessen wieder unser Auto, dass wir direkt neben dem östlichen Stadttor Bab Marrakesch geparkt haben. So können wir in Ruhe durch die Gassen schlendern, in denen inzwischen der vormittägliche Markttrubel begonnen hat. Der obligatorische Blick von der meerseitigen Stadtmauer auf das gegen die Felsen und die Befestigungsmauern herantosende Meer bleibt uns leider verwehrt, da die Mauerzugänge wegen Renovierungarbeiten gesperrt sind. So müssen wir uns mit dem Blick von der Hafenzufahrt auf die sich an den Felsen brechenden Wellen begnügen, der offenbar auch für marrokanische Touristen ein Anziehungspunkt ist, denn hier herrscht reges Fotoshooting. Nach einem letzten obligatorischen Stop im Café de France auf der Place Moulay Hassan geht es dann zurück zum Auto und weiter ins 30 km entfernte Sidi Kaouki mit seinem breiten, kilometerlangen Sandstrand, einem ruhigen ehemaligen Hippieziel, jetzt beliebter Treff von Surfern und französischen Rentnern.
Wegen des extremen Windes ist das Betreten des Strandes aber eine echte Herausforderung. Man fühlt sich eher wie in einen Sandsturm in der Wüste, nur die Temperatur, die trotz strahlendem Sonnenschein nicht mehr als gefühlte 10 Grad beträgt, passt nicht dazu. Glücklicherweise flaut der Wind über Nacht ab, und wir beschließen noch einen Tag auf dem gut geführten sauberen WoMo-Stellpatz zu bleiben. So kommt Merlin auch zu seinem Recht und kann stundenlang mit den vielen wilden, aber friedlichen Hunden am Strand herumtoben.

Zurück oder weiter?

Nach einem Tag Pause am Strand fühlten wir uns fit für unseren ersten Abstecher in die Berge. Die Wasserfälle von Immouzer und das legendäre Hippieziel „Paradies Valley“ wollten erkundet werden. Nach unseren schon etwas älteren Karten gab es nur eine asphaltierte Straße hinauf, die nördlich von Agadir von der Hauptstrasse nach Essaouira abzweigt. Da wir aber nicht zweimal die gleiche Strecke fahren wollten, suchten wir uns eine vielversprechende, als landschaftlich schön gekennzeichnete Strecke weiter nördlich aus, die offenbar neu asphaltiert war.

20km später, nachdem wir uns auf ca. 600m hinauf gearbeitet haben, mit abenteuerlichen Blicken hinunter auf die Küste durch eine traumhafte Landschaft mit blühenden Lavendelbüschen zwischen Krüppelgehölz, Arganienbäumen und jeder Menge Thymian, endete die Asphaltstrasse plötzlich. Zuerst dachten wir uns nichts dabei, und fuhren die ziemlich holperige Piste im Schritttempo weiter, denn es kommt hier öfter mal vor, das Strassen von der Witterung zerstört werden und provisorisch wieder hergerichtet werden. Aber der Asphalt tauchte nicht wieder auf, und 3 km weiter, nach einer halben Stunde Fahrt auf immer schwierigerem Gelände machten wir Bilanz: noch 45km Piste lagen vor uns, bei unserem aktuellen Tempo eine volle Tagesetappe, mit der Ungewissheit, ob nicht doch irgendwo entgültig Schluss für unser Fahrzeug ist. Demgegenüber stand eine halbe Stunde Piste zurück, und dann ein Umweg von 40km auf Asphaltstrassen.

Damit sich der Abstecher auf die Piste aber wenigstens gelohnt hat, beschlossen wir, uns einen schönen Platz zu suchen, und die Nacht hier oben in der Wildnis zu verbringen. Merlin konnte hier herumlaufen, wie er wollte und wir wurden mit einem traumhaft klaren Sternenhimmel belohnt.

Am nächsten Morgen, das Frühstück fand wegen der morgendlichen Kälte im Auto statt ( das Thermometer hatte die 10 Gradmarke noch nicht erreicht), ging es wieder hinunter ans Meer, um 30km weiter südlich, kurz vor Agadir, einen neuen Anlauf zu wagen.