Archiv der Kategorie: Pannenreport

Pannenreport 1

Es fing damit an, dass am 2. Reisetag vor dem Küchenblock eine kleine Pfütze auftauchte – weggewischt und nichts dabei gedacht. Am nächsten Morgen war wieder eine da, aber niemand hatte mit Wasser gepanscht. Also schnell mal die unterste Schublade ausgebaut und unter dem Küchenblock  nachgesehen, und tatsächlich gab es dort neben dem Staub von etlichen Reisen eine ansehnliche Pfütze. Beim Abtasten der Wasser- und Abflußleitung war schnell klar, dass hier irgendwo die Ursache liegen musste. Abfluss der Spüle undicht, oder etwa Frostschaden an der Wasserleitung? Dabei hatte ich doch zeitig vor dem ersten Frost das Wasser abgelassen und die Pumpe trocken laufen lassen bis wirklich alles raus war…..
Da half nichts, alle Schubladen mussten jetzt raus, damit ich an die Leitungen herankam. Mit der Taschenlampe halb im Schrank war schnell klar, dass die undichte Stelle an der Wasserleitung direkt unterhalb des Wasserhahn liegen musste. Na prima, Wasserhahn ausbauen hatten wir schon mal im WoMo-Bad und das war selbst mit dem damals extra gebastelten Spezialwerkzeug eine Strafarbeit. Aber noch waren wir in Frankreich und Ersatzteilbeschaffung möglich, denn einen Ersatzwasserhahn hatten wir nicht eingepackt!

Bei der näheren Inspektion des Tatorts fiel mir dann auf, dass die beiden Wasseranschlüsse ungleich lang aus der Wasserhahnverschraubung herausstanden. War eine Leitung trotz mechanischer Verriegelung aus dem Wasserhahn herausgedrückt worden? Dann ist wahrscheinlich die Verriegelung herausgebrochen und ein neuer Wasserhahn fällig. Aber vielleicht hält die Verriegelung ja auch noch. Also vorsichtig die Leitung in den Wasserhahn zurückgedrückt und tatsächlich rastete sie fühlbar ein. Also alles abgetrocknet und Wasserhahn aufgedreht und siehe da, es schien wieder dicht zu sein. Bleibt nur die Frage, ob die Verriegelung die Reise über noch hält…….

Fazit: Zukünftig wird die Pumpe abgeschaltet und alle Wasserhähne bleiben über Winter aufgedreht!!!

Immerhin konnten wir die Reise nach dieser kurzen Aufregung weiter fortsetzen – ein bisschen Nervenkitzel gehört dazu. Und wie sich bald zeigte, war dies nicht die letzte Panne, sonst hätte ich diese Rubrik nicht begonnen!

Pannenreport 2

Der Wasserhahn blieb weiterhin dicht, aber als wir in Algeciras morgens Richtung Fähre aufbrechen wollten, hatte sich diesmal auf dem Asphalt unter dem Auto eine ansehnliche Pfütze gebildet. Der Ursprung war auf dem leicht abschüssigen Asphalt klar zu erkennen, und so genügte ein kurzer Blick unters Auto, um festzustellen, dass die Zuleitung vom Waschbecken in den Abwassertank frei herunterbaumelte und am Tank auch kein Anschlussstutzen mehr zu sehen war. Offenbar war der Anschlussstutzen abgerissen. Das war uns bei der Abflussleitung von der Küchenspüle doch schon mal passiert! Damals war der Stutzen am Einschraubgewinde glatt abgebrochen und wir vermuteten, dass bei der Montage sicher kein Drehmomentschlüssel zum Einsatz gekommen war. Einen Ersatzstutzen hatten wir nach der damaligen Erfahrung noch in verschiedenen Größen eingepackt, und so nahmen wir das Malheur gelassen und beschlossen die Reparatur zu einem passenden späteren Zeitpunkt nachzuholen, denn die Fähre wartet sicher nicht auf uns….

Pannenreport 3

Kurz nachdem wir von der Fähre herunter waren, das Thermometer kletterte langsam über die 25 Grad Marke, stellten wir fest, dass die Klimaanlage streikte und der Lüfter sich in keiner Schalterstellung mehr rühren wollte. Auf dem nächsten Parkplatz wurden alle Sicherungen überprüft, aber es war kein Fehler zu finden. Ausgerechnet jetzt, gut 150km vor unserem ersten Reiseziel, genau zur heißesten Tageszeit. Aber hier in der prallen Sonne weiter nach dem Fehler zu suchen machte auch keinen Sinn. Also hieß es: alle Fenster auf und durch!Am nächsten Vormittag nach einem Spaziergang durch den Ort zum Strand mit Frühstück im Café ging es dann an die Fehlersuche. Also erst einmal im Internet recherchiert – na prima, da wimmelte es nur so von entsprechenden Fehlerberichten und jedesmal war offenbar was anderes Schuld, der Schalter verschmort, der Vorwiderstand durchgebrannt oder gar der Lüftermotor kaputt!

Das ließ ja nicht gerade Euphorie aufkommen. Also erst einmal klären, wie man an die möglicherweise defekten Teile herankommt. Den Schalter auszubauen schien der komplizierteste Fall zu sein, also erst einmal die anderen Möglichkeiten prüfen. 

An den Vorwiderstand war am Einfachsten heranzukommen, ein Campnachbar hatte glücklicherweise eine Prüflampe dabei (nächstes Mal auch mit einpacken!), und so konnte der Vorwiderstand schnell als Ursache ausgeschlossen werden.

Als nächstes Stecker am Lüfter abgezogen und Spannung geprüft: die 12 Volt waren da und Masse auch – also war der Lüftermotor schuld. 

Ich sah uns schon in der nächsten größeren Stadt eine Fiatwerkstatt suchen und auf ein Ersatzteil hoffen. Aber vorher konnte ich mir den Schaden auch erst einmal genauer ansehen, also raus damit. 15 Minuten später hatte ich das Ding in der Hand, ziemlich verstaubt, aber sonst nicht auffällig, nur der Kommutator sah etwas verschmort oder verdreckt aus. Als letzte Chance wurde der Kommutator mit Schleifpapier gereinigt und die Kohlebürsten auf Gängigkeit geprüft – und siehe da, eine Kohlebürste saß fest, ließ sich aber mit etwas Gefummel lösen und wieder gängig machen. Jetzt wurde es spannend, also schnell wieder angeschlossen und siehe da, er lief wieder! Also noch einmal Glück gehabt! Jetzt hieß es nur noch alles wieder zusammenbauen, und dann gleich auch noch den abgebrochenen Anschlussstutzen am Abwassertank auswechseln und der Tag war gerettet!

Manchmal lohnt es sich doch etwas genauer hinzuschauen, bevor man so einen defekten Elektromotor austauscht und der lästige Umweg in die nächste Stadt blieb uns so auch erspart. ( Um Rabat und Casablanca wollten wir Merlin zuliebe nämlich einen weiten Bogen machen.)