So langsam geht unsere Marokkoreise dem Ende entgegen. Den Süden haben wir bereits hinter uns gelassen, und die Pässe des Hohen Atlas sind auch überquert. An den Wasserfällen blieben wir 3 Nächte und erkundeten die Umgebung zur Abwechselung mal zu Fuß. Bereits in der ersten Nacht hatte es etwas geregnet, und am nächsten Abend gab es ein richtiges Gewitter. Dadurch war es deutlich abgekühlt und bei Temperaturen von 18 bis 25Grad gut auszuhalten. Weil wir uns noch nicht so recht von den Bergen trennen konnten, beschlossen wir, noch einen Abstecher zum ältesten Stausee Marokkos zu machen, der erst im letzten Jahr den Titel des größten Stausees von Marokko an einen Jüngeren hatte abgeben müssen. 80m Höhenunterschied trennen den Oued Al Abid in der schmalen Schlucht von der Oberfläche des Sees. Da war es schon beruhigend, dass unser nächster Übernachtungsplatz am Rande der Schlucht noch etwa 20m über dem Fluss lag. Wir waren kaum an unserem Platz angekommen, als es wieder zu regnen anfing. Der Regen hielt über Stunden an und hätte uns über Nacht fast unsere Markise ruiniert, weil das Wasser nicht richtig ablief und mehrere Eimer Wasser die Markise regelrecht heruntergedrückt hatten. Hätten wir unsere Überquerung des Hohen Atlas ein paar Tage später begonnen, wären wir bei solch einem Wetter sicher nicht so glatt hinüber gekommen.
Wir verabschiedeten wir hier endgültig von den Bergen des Hohen Atlas und fuhren hinunter nach Beni Mellal. Die Berge enden hier sehr plötzlich. Man fährt praktisch aus 1500m Höhe in Sepentinen einen Hang hinunter auf etwa 500m. Dabei schaut manhinaus auf eine sich bis zum Horizont erstreckende fruchtbare Ebene, die in viele relativ kleine Felder und Gärten unterteilt ist. Wasser zur Bewässerung gibt es ja, dank des Stausees, genug.
Von anderen Reisenden hatten wir gehört, dass es in Beni Mellal eine Gasfüllstation geben soll, die auch Euroflaschen auffüllt. Obwohl eigentlich bereits auf dem Rückweg, wollten wir das doch testen, denn wir hatten bereits nach 4 Wochen unsere erste Gasflasche geleert. Es funktionierte tatsächlich. Allerdings gab es nur Propangas. Nach 15min bekamen wir unsere gefüllten Flaschen zurück ans Tor gebracht und zahlten je 40DH für 10 kg Gas. Etwas kurios kamen uns die Sicherheitsregeln vor, denn wir wurden mit unseren Autos mehrfach von einem Platz zum anderen dirigiert und mussten dann die Fahrzeuge auch noch umdrehen, bis auch der Sicherheitschef mit unseren Parkplätzen zufrieden war.
Nach diesem kurzen Intermezzo ging es dann endgültig auf die Autobahn nach Casablanca und weiter in Richtung Tanger. 450km sind in Marokko normalerweise nicht an einem Tag zu schaffen. Auf den neuen gebührenpflichtigen Autobahnen ist praktisch kein Verkehr, und so kommt man gut voran. In Moulay Busselham schloss sich unser Kreis wieder, denn hier hatten wir bereits unsere erste Nacht in Marokko verbracht. Merlin durfte noch einmal am Strand herumtollen, und wir genossen es, uns noch einmal marokkanisch bewirten zu lassen.Bis zum Hafen Tanger Med waren es von hier noch gut 100km. So fingen wir den Morgen gemütlich an, denn die Fähren sollten alle 2 Std. fahren, und wir wollten in Spanien nicht mehr weit fahren. Im Hafen angekommen, stellten wir jedoch fest, dass wir die Fähre um 14:00Uhr knapp verpasst hatten, und die nächste Fähre gestrichen worden war. So stehen wir noch hier im Hafen, und ich habe genug Muße, diesen Blog zuende zu schreiben, denn es ist nichts los. Die nächste Fähre geht wahrscheinlich erst heute abend zwischen 20:00 und 21:00 Uhr…..