Kurz nachdem wir von der Fähre herunter waren, das Thermometer kletterte langsam über die 25 Grad Marke, stellten wir fest, dass die Klimaanlage streikte und der Lüfter sich in keiner Schalterstellung mehr rühren wollte. Auf dem nächsten Parkplatz wurden alle Sicherungen überprüft, aber es war kein Fehler zu finden. Ausgerechnet jetzt, gut 150km vor unserem ersten Reiseziel, genau zur heißesten Tageszeit. Aber hier in der prallen Sonne weiter nach dem Fehler zu suchen machte auch keinen Sinn. Also hieß es: alle Fenster auf und durch!Am nächsten Vormittag nach einem Spaziergang durch den Ort zum Strand mit Frühstück im Café ging es dann an die Fehlersuche. Also erst einmal im Internet recherchiert – na prima, da wimmelte es nur so von entsprechenden Fehlerberichten und jedesmal war offenbar was anderes Schuld, der Schalter verschmort, der Vorwiderstand durchgebrannt oder gar der Lüftermotor kaputt!
Das ließ ja nicht gerade Euphorie aufkommen. Also erst einmal klären, wie man an die möglicherweise defekten Teile herankommt. Den Schalter auszubauen schien der komplizierteste Fall zu sein, also erst einmal die anderen Möglichkeiten prüfen.
An den Vorwiderstand war am Einfachsten heranzukommen, ein Campnachbar hatte glücklicherweise eine Prüflampe dabei (nächstes Mal auch mit einpacken!), und so konnte der Vorwiderstand schnell als Ursache ausgeschlossen werden.
Als nächstes Stecker am Lüfter abgezogen und Spannung geprüft: die 12 Volt waren da und Masse auch – also war der Lüftermotor schuld.
Ich sah uns schon in der nächsten größeren Stadt eine Fiatwerkstatt suchen und auf ein Ersatzteil hoffen. Aber vorher konnte ich mir den Schaden auch erst einmal genauer ansehen, also raus damit. 15 Minuten später hatte ich das Ding in der Hand, ziemlich verstaubt, aber sonst nicht auffällig, nur der Kommutator sah etwas verschmort oder verdreckt aus. Als letzte Chance wurde der Kommutator mit Schleifpapier gereinigt und die Kohlebürsten auf Gängigkeit geprüft – und siehe da, eine Kohlebürste saß fest, ließ sich aber mit etwas Gefummel lösen und wieder gängig machen. Jetzt wurde es spannend, also schnell wieder angeschlossen und siehe da, er lief wieder! Also noch einmal Glück gehabt! Jetzt hieß es nur noch alles wieder zusammenbauen, und dann gleich auch noch den abgebrochenen Anschlussstutzen am Abwassertank auswechseln und der Tag war gerettet!
Manchmal lohnt es sich doch etwas genauer hinzuschauen, bevor man so einen defekten Elektromotor austauscht und der lästige Umweg in die nächste Stadt blieb uns so auch erspart. ( Um Rabat und Casablanca wollten wir Merlin zuliebe nämlich einen weiten Bogen machen.)