Sevilla

2 Sonnentage, mehr hatte uns das Wetter in Cáceres nicht zugestanden, und so zog es uns weiter hinunter nach Sevilla. Für eine so große und attraktive Stadt gibt es hier wenig Möglichkeiten ein Wohnmobil sicher abzustellen, noch dazu in akzeptabler Nähe zum Stadtzentrum. Der Jachthafen, etwa 8km vom Zentrum entfernt, war unser priorisiertes Ziel. Die richtige Zufahrt zu finden,kostete uns einige Anläufe, und als wir sie endlich gefunden hatten,standen wir vor verschlossenem Tor – mit Hinweisschild „ todas las parcelas ocupadas “. Also hieß es weitersuchen.

Im nicht mehr genutzten alten Hafen, der in Sevillas besten Zeiten das Zentrum des spanischen Überseehandels war, waren wir dann erfolgreicher. Die Zufahrt sah zwar nicht sehr vertrauenserweckend aus, eben wie ein verwildertes verlassenes altes Hafengelände, und der Platz war auch nur ein mit Zäunen abgesperrtes Gebiet auf dem riesigen asphaltierten Gelände eines Autospediteurs. Mindestens 50 Wohnmobile standen hier bereits, aber es gab noch genügend freie Stellplätze. Kein schöner Platz, aber entschädigt wurde man durch die Lage: in knapp 10 min war man mit dem Fahrrad mitten in der Altstadt!

Und das haben wir weidlich ausgenutzt! 2Tage waren wir kreuz und quer durch Sevilla unterwegs. Die Stadt ist sehr fahrradfreundlich. An allen größeren Straßen gibt es (zweispurige!) Fahrradwege. Auf kleinen Straßen haben Fahrräder immer Vorfahrt (gekennzeichnet durch Fahrradsymbole auf der Fahrbahn). Sevilla ist unglaublich lebendig. Das Leben findet auch zu dieser Jahreszeit auf der Straße statt.

Man trifft sich auf der Straße, flaniert oder sitzt in einer der unzähligen Bodegas, Restaurants, Cafés oder Bars, die einen Großteil der Bürgersteige erobert haben. Den Häusern und unzähligen Monumentalbauten sieht man die reiche Vergangenheit an, viele sind mit lasierten Keramiken verziert und mit Erkern, Balkonen und Türmchen geschmückt.

Eine Stadt, die zu entdecken sich wirklich lohnt. Besonders angetan hatte es uns das alte jüdische Viertel mit seinen verwirrenden engen Gassen, teilweise so eng, dass man mit ausgestreckten Armen die Hauswände auf beiden Seiten berühren konnte.

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