Keine 10 km vom Stadtzentrum Cordobas entfernt, liegen an den Ausläufern der Sierra Morena die Ruinen von Madinat al-Zahra, vom Kalifen Abd al-Rahman III im Jahr 936 als geplante Palaststadt in Auftrag gegeben. Bereits 9 Jahre später vollzog sich der Umzug des gesamten Hofes von Cordoba in diese neue Stadt. Für rund 100 Jahre galt sie als eine der wichtigsten Städte im Mittelmeerraum.
Im Rahmen der christlichen Reconquista wurde sie fast völlig zerstört und geriet in Vergessenheit. 2018 wurde sie ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen.
Da konnten wir nicht dran vorbeifahren!
Die Zufahrt zum Ausgrabungsgelände ist seit einiger Zeit abgesperrt, und man hat 2km entfernt ein großes Informationszentrum gebaut. Von dort wird man mit Shuttlebussen zu den Ruinen gebracht. Auf dem Weg zum Informationszentrum wunderten wir uns über die vielen Menschen, die an der Straße unterwegs waren oder es sich bereits auf Campingstühlen bequem gemacht hatten, als würde hier gleich ein Umzug stattfinden. Im Besucherzentrum angekommen, schickte man uns gleich wieder hinaus mit der Information, dass in wenigen Minuten der letzte Bus zu den Ruinen fährt, weil danach die Strasse wegen einer Rallye für mehrere Stunden gesperrt wird.
Manchmal muss man Glück haben. Wir fanden noch Platz in dem Bus und hatten dann viel Zeit die Ruinen zu durchstöbern. Die Busladung hatte sich schnell auf dem Gelände verteilt, und weitere kamen ja nicht.
Leider war es ohne Vorbereitung schwierig, sich zwischen den Ruinen zurecht zu finden und sich ein Bild von der Stadt zu machen. Es gab nur wenige Erklärungen und die nur auf spanisch.
So erschloss sich uns vieles erst nach der Rückkehr ins Informationszentrum, wo es eine ausgezeichnete mehrsprachige Dokumentation gab und in Videos mit Computeranimation die Stadt regelrecht wieder zum Leben erweckt wurde.