Im November 2011 waren wir das letzte Mal hier, trotzdem ist die Stadt vertraut, als wäre es gestern gewesen. Carola steuert zielsicher den kleinen Platz des ehemaligen Getreidemarktes an, auf dem wir schon manchen Kaffee getrunken haben. Hier gönnen wir uns erst einmal ein schönes Frühstück, denn wir sind heute morgen nach dem Aufstehen sofort losgefahren, um das langsame Erwachen der Stadt zu erleben.
Merlin bewacht währenddessen wieder unser Auto, dass wir direkt neben dem östlichen Stadttor Bab Marrakesch geparkt haben. So können wir in Ruhe durch die Gassen schlendern, in denen inzwischen der vormittägliche Markttrubel begonnen hat. Der obligatorische Blick von der meerseitigen Stadtmauer auf das gegen die Felsen und die Befestigungsmauern herantosende Meer bleibt uns leider verwehrt, da die Mauerzugänge wegen Renovierungarbeiten gesperrt sind. So müssen wir uns mit dem Blick von der Hafenzufahrt auf die sich an den Felsen brechenden Wellen begnügen, der offenbar auch für marrokanische Touristen ein Anziehungspunkt ist, denn hier herrscht reges Fotoshooting. Nach einem letzten obligatorischen Stop im Café de France auf der Place Moulay Hassan geht es dann zurück zum Auto und weiter ins 30 km entfernte Sidi Kaouki mit seinem breiten, kilometerlangen Sandstrand, einem ruhigen ehemaligen Hippieziel, jetzt beliebter Treff von Surfern und französischen Rentnern.
Wegen des extremen Windes ist das Betreten des Strandes aber eine echte Herausforderung. Man fühlt sich eher wie in einen Sandsturm in der Wüste, nur die Temperatur, die trotz strahlendem Sonnenschein nicht mehr als gefühlte 10 Grad beträgt, passt nicht dazu. Glücklicherweise flaut der Wind über Nacht ab, und wir beschließen noch einen Tag auf dem gut geführten sauberen WoMo-Stellpatz zu bleiben. So kommt Merlin auch zu seinem Recht und kann stundenlang mit den vielen wilden, aber friedlichen Hunden am Strand herumtoben.