Heimwärts

27. November 2014 – Nienhof
Wir sind wieder zurück! Offenbar haben wir den richtigen Zeitpunkt für unsere Heimreise gewählt, wenn man so in den Nachrichten liest, welche Unwetter es in Marokko und auch in Spanien gegeben hat.
Chefchaouen hat uns so gut gefallen, dass wir noch einen weiteren Tag dort geblieben sind, um durch die Gassen der Altstadt zu schlendern und in den Cafés sitzend dem ungewohnten Touristentrubel zuzuschauen. Man merkt den spanischen Einfluß deutlich. Viele Hotels und Restaurants haben spanische Namen, und man wird häufig, auch von den Bewohnern, auf Spanisch angesprochen. Die Mittelmeerküste Marokkos ist in den letzten Jahren zu einem beliebten preiswerten Badeurlaubsziel für Spanier geworden und Chefchaouen hat die richtige Entfernung zur Küste für einen Tagesausflug. Am nächsten Tag fuhren wir auf schöner Strecke weiter in Richtung Tetouan durch die Ausläufer des Rifgebirges. Wir hatten uns offen gelassen, ob wir uns die Altstadt von Tetouan anschauen oder gleich 20km weiter fahren an die Küste in den Badeort Martil, da es in Tetouan keinen Campingplatz gibt. In Tetouan angekommen, verspürte keiner von uns Lust von der bequemen Umgehungsstrasse in den Grossstadttrubel hinein zu fahren, zumal es Sonntag war und damit der Souk weitgehend geschlossen sein würde. So landeten wir direkt an der Strandpromenade des neu aus dem Boden gestampften Ferienorts Martil. Der alte Campingplatz lag kaum 100m hinter der Promenade und war inzwischen umzingelt von den typischen Blocks mit Ferienwohnungen in der zweiten Reihe hinter der Strandpromenade. Offenbar hatten viele Einwohner von Tetouan einen Sonntagsausflug an den Strand gemacht, denn die Strassen waren zugestellt mit parkenden Autos und am Strand und in den Cafes war richtig Trubel, auch wenn das Wetter mit 18 Grad selbst für uns Nordlichter nicht gerade Strandwetter war. Mit Marokko hat das hier nicht mehr viel zu tun. Der Ort könnte genauso gut an irgendeinem spanischen Strand liegen. Nachts fing es dann an zu regnen und schüttete die ganze Nacht durch. Wir hatten uns den Wecket auf 6 Uhr gestellt, weil wir gerne die Fähre um 9:30 Uhr in Ceuta erreichen wollten und vorher ja noch den Grenzübergang hinter uns bringen mussten. Glücklicherweise hörte es morgens auf zu regnen und wir kamen gut von dem aufgeweichten Platz herunter. Bis kurz vor der Grenze ging es dann so früh am Morgen zügig voran. Kurz vor der Grenze dann eine riesige Schlange von Fahrzeugen, die offenbar alle nach Ceuta hinein wollten. Wir sahen unsere Fähre schon ohne uns ablegen, wurden aber überraschenderweise an der Schlange vorbeigelotst bis an den eigentlichen Grenzübergang. Der Grenzübergang ging nach einer halben Stunde Warten und der chaotischen Ausreiseprozedur der marokkanischen Grenzer schneller als erwartet, die spanischen Zöllner wollten noch nicht einmal unsere Papiere sehen und winkten uns einfach durch. Merlin hatte sich unter dem Tisch verkrochen und war während der ganzen Prozedur nicht zu sehen. Dann ging es sehr schnell, und ehe wir uns versahen, saßen wir mit einem Kaffee in der Hand auf der Fähre und warteten auf das Ablegen. Eine gute Stunde später betraten wir bei Sonnenschein wieder europäischen Boden. Hinter uns verschwand die Küste von Afrika hinter dunklen Wolken. Inzwischen wissen wir, was sich da zusammenbraute, zu dem Zeitpunkt wollten wir nur die noch vor uns liegenden 2800km bis nach Hause hinter uns bringen.

Manfred

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