Das Oued Tissint ist eines der Flusstäler, das auf seinem Verlauf durch die Wüste streckenweise ganzjährig Wasser führt, und an anderen Stellen völlig ausgetrocknet ist. Etwa 90 km folgten wir ihm durch die steinige Landschaft Richtung Osten, bevor es nach Süden abbog, um in das Oued Draa zu münden, in einem Gebiet, das für uns unzugänglich war. Wäre sein Verlauf nicht auf unserer GPS- Karte deutlich zu sehen gewesen, hätten wir meist nichts davon bemerkt. So hielten wir immer dann an, um einen Blick darauf zu werfen,wenn die Karte zeigte, dass wir keine 100m davon entfernt waren.
Manchmal hatten wir von der Strasse bereits einen guten Blick, manchmal mussten wir dicht heranlaufen, wenn das Oued sich tief in den Boden gegraben hatte.
An anderen Stellen führte der Fluss plötzlich Wasser…
und man konnte sogar hinunterfahren….
An einer anderen Stelle musste man das Wasser erst suchen, weil es sich in viele kleine Bachläufe aufgeteilt hatte.
An einer solchen Stelle konnten wir mit dem Auto sogar ein Stück an den Fluss heranfahren und fanden einen schönen Picknickplatz, wo wir auch gleich für die Nacht blieben, denn hier bildete der Fluss kleine Wasserfälle und Felsbecken, in denen Merlin baden konnte. Selbst für uns hätte es hier geeignete Badebecken gegeben, aber wir trauten uns nicht hinein, obwohl das Wasser aufgrund seines relativ hohen Salzgehalts eigentlich unbedenklich sein müsste.
Nachdem wir uns vom Oued Tissint getrennt hatten, um am Abend Foum Zguid zu erreichen, wurde immer deutlicher, dass wir uns der größten Sandwüste Marokkos näherten. Es tauchten immer wieder kleinere Sanddünen auf, und die Strasse war auch ziemlich staubig.
In Foum Zguid hielten wir zum Abendessen auf dem zentralen Platz und suchten uns anschließend den schattigsten Campingplatz, denn eigentlich hatten wir vor, hier ein paar Tag zu bleiben und vielleicht von hier einen Abstecher auf die Piste zu den Sanddünenfeldern des Erg Chegaga zu machen.
Die ganze Nacht hindurch wehte jedoch ein heißer trockener Wind, der die Temperatur nicht unter 29Grad fallen ließ, und so beschlossen wir, am nächsten Morgen gleich weiter zu fahren nach Zagora. Dort, weiter östlich, sollten die Temperaturen noch deutlich erträglicher sein.