Regen, Regen, Regen…

Man sollte das Wetter nicht vor dem Morgen loben! In der Nacht fing es nämlich an zu regnen und hörte auch am Morgen nicht auf. Wir sahen uns schon die Weiterfahrt um einen Tag zu verschieben, denn weder die Fahrt entlang der Amalfiküste, noch Pompei ist was für Dauerregen. Gegen 11:00 Uhr ließ der Regen soweit nach, das wir uns wenigstens zu Bäcker trauten, damit wir frühstücken konnten, dann hatte das Wetter ein Einsehen und wenigstens der Regen hörte auf. Auf solches Wetter ist man hier nicht eingestellt, Regenwasserkanäle gibt es kaum und so steht das Wasser auf den Strassen zum Teil 20cm hoch – nichts für Fußgänger – selbst in Salerno!
Hier in der Altstadt beginnt die alte Küstenstrasse Amalfitano, die regelrecht in die steilen Felswände hineingeschnitten wurde. Da wir kein eindeutiges Verbotsschild fanden und uns auch niemand aufhielt versuchten wir es einfach auf gut Glück und fuhren weiter. Nach 25km Kurbelei und Zentimeterarbeit bei Gegenverkehr kamen wir in Amalfi an. Eigentlich hatte ich mir einen Café redlich verdient, aber der kleine Ort war derart überlaufen, der kleine Hafen zugeparkt mit kleinen Reisebussen, dass wir garnicht erst versuchten einen Parkplatz zu finden, sondern gleich die Flucht ergriffen.
Ein paar Kilometer vorher in Majori war es noch ganz beschaulich zugegangen, da hätten wir unseren Café noch genießen können…. offenbar muß man mal in Amalfi gewesen sein.
Kurz hinter Amalfi an einer Abzweigung dann ein Hinweisschild, dass die Küstenstrasse nach 8 km gesperrt ist und die Weiterfahrt nach Neapel nur über die Berge möglich ist. Über 600 m kletterte die Strasse in Serpentinen den steilen Berghang hinauf immer mit Blick direkt hinunter aufs Meer, dann ging es über den Bergkamm hinunter in den Golf von Neapel. Durch häßliche Vororte von Neapel führte uns das Navi bei heftigem Regen, der diesseits der Berge wieder begonnen hatte, zum Parkplatz und Camperstellplatz direkt beim Eingang der alten Stadt Pompei. Hunger und schlechte Vorratshaltung trieben uns hier noch mal aus dem Auto ins letzte geöffnete Lokal, nachdem das Ausgrabungsgelände offenbar seine Porten geschlossen hatte und die letzten Besucher vor dem Regen geflüchtet waren.
Mit dickem Pullover und Regenjacke ausgerüstet machten wir uns am nächsten Morgen bei 14 Grad auf den Weg. Vom Bahnhof gegenüber strömte bereits eine Reisgruppe nach der Anderen in das Ausgrabungsgelände, die sich offenbar vom Wetter nicht hatten abschrecken lassen. Glücklicherweise blieb es wenigstens die meiste Zeit trocken und Merlin war sehr geduldig, sodass wir uns 6 Stunden durch die Strassen und Plätze treiben ließen. Die Vielzahl der zum Teil noch sehr gut erhaltenen Gebäude und Villen, die reich verziert mit Mosaiken und Fresken waren, aber auch die Tavernen und Bäder vermitteln den Eindruck einer lebendigen Stadt, von der man sich kaum vorstellen kann, dass das Leben hier vor 2000 Jahren stattfand.

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Erschlagen von den Eindrücken, verfroren und mit plattgelaufenen Füssen zog es uns dann zurück ins geheizte Auto. Der wieder stärker werdende Regen tat ein übriges, sodaß wir es vorzogen es auch nicht mehr zu verlassen.

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